Stadtturm: Stadt Waldmünchen

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Stadtturm

Geschichtliches über den Kirch- bzw. Stadtturm

Erstmals wurde der Kirch- bzw. Stadtturm in den Privilegienbriefen vor 1492 erwähnt. Im Jahre 1553 bis 1558 (siehe Stein mit Jahreszahl an der Turmseite - Stephanstraße) wurde der Turm erhöht.

Johann Brunner schreibt in seiner Stadtchronik:

"Zu dieser Kirche baute die Stadtgemeinde einen festen Turm als Beobachtungs- und Feuerwachturm. Daher kommt es, daß der jetzige Kirchturm immer noch Eigentum der Stadt und nicht der Pfarrgemeinde ist. Zur baulichen Instandsetzung war jedoch das Kloster Walderbach verpflichtet, weil es das Patronatsrecht auf die Kirche besaß.
Während der Zeit Reformation (1540-1625) war das Kloster aufgehoben und die Baupflicht erloschen. Daher blieb auch das Verlangen des Magistrates an das wieder errichtete Kloster Walderbach in den Jahr 1736 und 1761, die Kosten für die Reparatur des Kirchturms, oder - wie er auch hieß - "Stadtturms" zu übernehmen, wirkungslos. Bei späteren Reparaturen jedoch z.B. im Jahr 1783 und mehrmals im 19. Jahrhundert haben nach den noch vorhandenen Stadt-Kammerrechnungen Pfarrkirchenstiftung und Stadtgemeinde zusammen die Bau- und Unterhaltungskosten getragen."

Der "Vorgängerturm" bzw. die "Vorgängerkirche"

Erstmals urkundlich erwähnt wird die Stephanskirche bzw. Stephanskapelle am 28. April 1351. Dies geht aus einer Urkunde des Klosters Schönthal hervor, die sich auf eine Kirchenerweiterung und keinen Kirchenneubau bezieht. Der Standort ist beim jetzigen oberen Teil des Mittelschiffes zu suchen (s. Grundriß mit Bauphasen). Die damalige Kapelle besaß lediglich einen westlichen Dachreiter, d.h. ein Türmchen auf dem Dach, wie es auch heutzutage bei kleineren Kirchen noch üblich ist.

Die Silhouette des Stadt- bzw. Kirchenturmes

Der Turm hatte anfangs eine quadratisch-kubische Form mit achteckigem Aufsatz. Der eingezogene Absatz war leicht geneigt, das abschließende Dach besaß eine achteckige Halbkuppelform mit relativ langer Wetterspitze incl. Kugel, wie sie auch heutzutage häufig anzutreffen ist. Als Dachhaut sind wohl Schindeln am wahrscheinlichsten anzunehmen, da Blech zur damaligen Zeit noch nicht so üblich war und eine Hartbedachung mit z.B. Ziegeln erst später erfolgte. (vgl. dazu Abb. nach Kölner und Leinpach im Jahre 1574).

Nach den Kupferstichen Mitte des 17. Jahrhunderts, nach Merian 1644, oder Bodenehr oder aus dem Kurbayernatlas von Ertl 1687, hat sich die Form des Turmes stark verändert. Aus dem klobig-trutzig-plumpen "Kasten" ist ein "elegant-gotisch-anmutender" schlanker Turm mit Spitzhelm entstanden. Auch die Fassade mit seinen Öffnungen (Fenstern, Schlitzen, Scharten) hat sich gewandelt. Die Dachhaut der damaligen Zeit kann mit Ziegeln, vermutlich Biberschwanzdeckung nachgewiesen werden.

Im Zuge der "Barockisierung" der inzwischen zur Stadtpfarrkirche erhobenen Kirche St. Stephan, wurde auch der Turm "angepasst"; er erhielt eine Zwillingskuppel mit dazwischenliegender Laterne als Rundblicketage. Diese Umbaumaßnahme fand am 23. April 1783 ihr Ende. (vgl. dazu die Darstellung des Marktplatzes zwischen 1800 und 1850, vermutlich ein Steinplattendruck).

Im Jahre 1872/73 wurde die letzte große Umbaumaßnahme der Stadtpfarrkirche vollzogen. Die Planung stammte von Domkapitular und Dombaumeister Denzinger. Diese Formgebung hat sich bis heute erhalten. Die Silhouette des Turmes hat sich seit der "Barockisierung" im Jahr 1783 nicht mehr verändert.

Wissenswertes über den Türmer

Der letzte Türmer Josef Bieringer verließ 1923 den Stadtturm. Von seiner hochgelegenen Position hatte er eine gute Kontrolle über Stadt und Umland, ob der Feind heranzog, oder ob Feuer ausbrach.

Im Brandfalle bei Tage hisste er eine rote Fahne, die in Brandrichtung zeigte, bei Nacht markierte er die Richtung durch eine brennende, mit einem roten Glas versehene Laterne. Bei einem Stadtbrand wurden zusätzlich die Glocken geläutet. Beim Herannahen eines fremden Reiters oder der Postkutsche gab er ein Signal auf der Trompete, deshalb der Begrifff "Signalhorn". Zog ein Gewitter auf, gab der Türmer mit seinem geweihten Wetterhorn Signale, damit die Stadt von Blitz und Hagelschlag verschont bleibe.

Der Türmer, so heißt es, mußte auch Blas- und Streichinstrumente beherrschen, damit man unter seiner Leitung bei kirchlichen und weltlichen Feiern diese musikalisch umrahmen konnte.

Der erste urkundlich erwähnte Türmer ist Michael Artmann im Jahre 1598.

Die Waldmünchner Türmer und Stadtmusikanten

  • Michael Artmann ab 1598
  • Linhart Artmann ab 1610
  • Sebastian Muckensturm ab1630
  • Großbrand i.J. 1658 der Turm ist unbewohnbar
  • Peter Bamberger (Johann Christoph Bauer) ab 1665
  • Jakob Deierl ab 1706
  • Georg Josef Eidenhart ab 1728
  • Josef Eidenhart ab 1760
  • Karl Eidenhart ab 1802
  • Johann Eidenhart ab 1804
  • Lorenz Schaller ab 1823
  • Andreas Müllnerum ab 1850

Der Aufgabenbereich wurde 1883 geteilt in Feuerwehr und Nachschlagdienst durch Josef Bieringer und den musikalischen Dienst (Stadtkapelle) durch Johann Schiedermeier und später Johann Wagner.

Josef Bieringer verließ 1923 den Stadtturm. Durch den Eintrag in die Totenmatrikel als "letzten Turmwächter" wird die bedeutende historische und gesellschaftliche Wichtigkeit dieses Amtes dokumentarisch unterstrichen.

Das "Innenleben" des Turmes

Die Treppenanlage

Die gesamte Treppenanlage ist aus Holz gezimmert. Es wurde zum Teil die halbgestemmte, meist aber die eingeschobene Form gewählt, die wohl älteste Konstruktionsart für Holztreppen. Zur Überwindung der 35,40 m vom Erdgeschoß bis zur Fußbodenoberkante Laterne (8. Etage) benötigt man insgesamt 176 Stufen durch 14 verschieden lange Treppenläufe. Die jüngsten Treppenteile stammen aus der Instandsetzung von 1948/49 (8. Etage), die ältestens wohl nach dem großen Stadtbrand von 1708. Der Kirch- bzw. Stadtturm besteht aus 11 Etagen.

1. Etage - das sog. Erdgeschoß

Das einzige Geschoß mit Gewölbe, hier ein Kreuzgewölbe. Die tiefe Türnische dokumentiert den früheren Durchgang zur Kirche. Dieser Raum hatte die Funktion der Läutstube. Über Jahrhunderte mußten die Glocken von Hand mittels starker Seile, kombiniert durch Technik und Kraft geläutet werden.

Die Malerei stammt von den Kirchenmalern, die in den 50er Jahren das Presbyterium (Altarraum) und das Querschiff der Stadtpfarrkirche mit den Zyklen ausgestalteten.

2. Etage

Außer der Erdgeschoßdecke aus gewölbtem Stein, bestehen sämtliche restlichen Decken aus Holzbalkenanlagen. Diese Etage hatte technisch keine Funktion, also ein ein sog. Durchgangsgeschoß. Die tiefe "Türnische" in der hinteren oberen Ecke war wohl der Zugang zum Dachraum der "Vorgängerkirche"

3. Etage

Hinter diesem Lattengerüst befand sich früher die Radstube. Das mechanische Uhrwerk mußte per Hand mit einem großen Schlüssel (Kurbel)wöchentlich "aufgezogen" werden.

Im Jahre 1956 wurde die gesamte Uhrenanlage durch die Spezialfirma Nidermayer in Zusammenarbeit mit dem Waldmünchner Uhrmachermeister Mannhart mit einem Kostenaufwand von 1100,-- DM generalüberholt. Mit der Elektrifizierung des Geläutes im Jahre 1960 bzw. der funkgesteuerten Automatisierung im Jahre 1983 "verschwand" auch leider das mechanische Uhrwerk.

Eine Uhrenanlage am Waldmünchner Stadt- bzw. Kirchturm kann bereits ab Mitte des 17. Jahrhunderts angenommen werden, da auf dem Merianstich um 1644 ein Zifferblatt am gotischen Turm erkennbar ist.

4. Etage

Turmtechnisch ohne besondere Funktion, also wieder ein Durchgangsgeschoß, aber gebäudetechnisch sehr wichtig. Von hier aus besteht ein Durchgang zum Dachraum der Kirche. Man kann das gesamte Dachgeschoß des Kirchenbaues über dem Tonnengewölbe abgehen, betriebs- und sicherheitstechnisch unbedingt notwendig.

5. Etage

Die frühere Glockenstube. Die dafür notwendige massive Holzkonstruktion ist fast völlig erhalten geblieben. Zwei "Glockenplätze" sind frei, den dritten nimmt die jetzige Sterbeglocke ein. Sie begleitet die Trauergäste beim Beerdigungszug zum Friedhof.

Die Ratsch´n

Zu der ursprünglich einen, kamen im Laufe der Zeit mehrere "Großratsch´n" hinzu. "Geratscht" wurde vom Turm bis Ende der 40er Jahre, dann wieder ab Mitte der 80er Jahre, ab 1995 zusätzlich am oberen Marktplatz beim Osterbrunnen.

Hintergrundinformationen zum "Ratsch´n":

In den katholischen Kirchen schweigen nach dem Gloria am Gründonnerstag die Kirchenglocken. Die Leute sagten früher, "sie fliegen nach Rom". In den stillen Tagen übernahmen die Ratsch´n-buben mit ihren klappernden Geräten den Aufruf zum Gottesdienst und das "Gebetläuten". Das sonst übliche Klingeln während der hl. Messe wurde durch das "Klappern" ersetzt. Der eigentliche Ratsch´ntag ist der Karfreitag. Die Ministranten (heute noch in Herzogau und in der Perlhütte) ziehen zu den Gebetszeiten von Haus zu Haus und ratsch´n. Dabei wird folgender Spruch gesagt:

"Wir ratsch´n, wir ratsch´n den englischen Gruß den jeder katholische Christ beten muß".

Am Karsamstag nach dem Mittagsratsch´n wurden die "Ratsch´n-Eier" eingeholt. Heute schenken die Dorfbewohner vor allem Süßigkeiten.

6. Etage

Hier geht der Turm von der quadratischen in die oktaedrische Form über, siehe dazu die vier Mauerbögen zur Ableitung der Gewichtskräfte. Auf der Gegenseite ist noch ein Teil der ehemaligen Treppenanlage zu sehen. Die Treppenführung wurde im Rahmen der technischen Umfunktionierung der Turmetagen geändert.

Von hier aus wurden früher bis in die 60er Jahre die Feuerwehrschläuche mittels Umlenkrolle vom Turm zum Trocknen herabgelassen, siehe dazu den Querbalken mit den zum Teil noch vorhandenen Konstruktionsteilen.

Das letztlich freie Geschoß bot sich für die Dokumentation bzw. Rekonstruktion der ehemaligen Wach-, Dienst- und Wohnstube des Türmers an, die ursprünglich eine Etage höher lag.

7. Etage

Frühere Wachstube des Türmers, jetzt Glockenstube. Durch den Stadtbrand von 1658 wurden die ursprünglichen Glocken schwer beschädigt. Bei der Feuersbrunst 1708 zerschmolzen sie vollkommen. Im Jahre 1709 wurden von dem Stuck- und Glockengießer Johann Bernhard Stapf zwei neue Glocken gegossen. Laut Chronist F.X. Lommer kam danach noch eine weitere hinzu, die 1848 umgegossen wurde. Im Jahre 1774 folgte die Sterbeglocke von Johann Silvius Kleeblatt in Amberg. Die jetzige Sterbeglocke stammt von C. Hamm aus Regensburg vom Jahre 1930.

Im zweiten Weltkrieg wurden die Glocken außer dem Sterbeglöckchen für Rüstungszwecke eingezogen. Am 1. September 1949 erfolgte der Guß von vier neuen Glocken für St. Stephan. Sie tragen alle das Stadtwappen und das Bild des Patrons, dem sie geweiht sind.

Um ein besseres "Geläute" zu erzielen, hängte man die Glocken eine bzw. zwei Etagen höher. Aus der ehemaligen Wachstube unter der Turmkuppel wurde nun die Glockenstube. Dafür wurde ein neuer eisener Glockenstuhl und neue Schallfenster notwendig.

8. Etage

Im Zuge der Barockisierung der Stadtpfarrkirche St. Stephan wurde auch der "Stadt- bzw. Kirchturm" angepaßt. Er erhielt eine Zwillingskuppel mit zwischenliegender Laterne als Rundblicketage. Diese Baumaßnahme wurde am 23. April1783 abgeschlossen.

Die Änderung gefiel anscheinend nicht allen damaligen Bürgern, es wird berichtet, daß "man kritisierte, der Turm sei vor dem Umbau besser und dauerhafter gewesen. Der Magistrat (Stadtrat) habe den Bau solchen Leuten überlassen, die ohne Gesellenwanderjahre gleich die Erlaubnis zum Heiraten erhalten, von ihrem Handwerk aber nichts verstehen, weder wie man ein Zimmerholz zu behauen anpacke, noch wie man eine Mauer verwerfe."

Derursprünglichen Schindeldeckung folgte schon 1829 eine Weißblechdeckung, die aber 1835/36 erneuert werden mußte und deren Kosten sich auf 1350 fl. (Gulden) beliefen. Im Jahre 1926 wurden die Turmkuppeln mit einem Kostenaufwand von 20167 Mark vollständig erneuert. "Die mitunter schwierigen und gefahrvollen Arbeiten wurden meisterhaft und ohne jeden Unfall ausgeführt."

Es sind noch Schäden durch Granatsplitter aus dem zweiten Weltkrieg zu sehen. Waldmünchen war Frontstadt und wurde deshalb durch die Amerikaner schwer beschossen.

9. Etage

Die sog. "Laterne", Zwischenbau für die beiden Zwiebeln, ermöglicht einen wunderbaren Rundblick auf und über Waldmünchen. Aussichtsetage des Türmes. "Von hier aus sah er alles, was sich bewegte!"

10. Etage

Die zweite obere Zwiebel. Nur durch eine Einstiegsluke mittels Leiter besteigbar zum Zwecke der technischen und baulichen Kontrolle, ansonsten unzugänglich.

11. Etage

Der Abschluß bzw. die Krone jedes Turmes, die Turmspitze mit Kreuz, Kugel oder Wetterfahne.